Sparkasse KölnBonn

Veröffentlicht am 03.02.2009 in Arbeit und Wirtschaft

Neue Beraterverträge lösen bei der SPD in Bonn Entsetzen aus
– „Da tun sich Abgründe auf.“ –
Kontrollmöglichkeiten müssen ausgebaut werden: „Grauzone ausleuchten“

Nach der Verärgerung über den hochdotierten Beratervertrag für den Kölner CDU-Politiker Rolf Bietmann in der letzten Woche sorgen die Nachrichten über den weiteren Beratervertrag von CDU-Bürgermeister Josef Müller in der Bonner SPD für blankes Entsetzen. „Die Fraktionsmitglieder zeigten nach meinem Bericht gestern in der Sitzung pure Fassungslosigkeit angesichts der offenkundigen Selbstbedienungsmentalität der angeblichen Berater.

Die Hintergründe und Entscheidungswege, die zu diesen lukrativen Verträgen geführt haben, sind noch nicht endgültig geklärt – aber sicher ist: Da tun sich wahre Abgründe auf.“ beschreibt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, die Stimmung bei seinen Mitgliedern. Die Bonner Sozialdemokraten machen sich große Sorgen um die Sparkasse und ihre Mitarbeiter, die unter dem enormen Imageschaden ganz sicher leiden werden. „Wir setzen auf den neuen Vorstandsvorsitzenden Artur Grzesiek, dass er die richtigen Maßnahmen zur vollständigen Aufklärung der Hintergründe einleitet. Er genießt unser volles Vertrauen.“ Angesichts der Vorfälle fragen die Bonner Sozialdemokraten auch danach, ob die Kontrollmöglichkeiten des Verwaltungsrates ausreichen, um solche Machenschaften zu verhindern - denn es gab keine Berichtspflicht des Vorstandes über die Beraterverträge gegenüber dem Verwaltungsrat. „Gegen kriminelle Energie helfen keine noch so ausgefeilten Kontrollen. Aber die Grauzone kann bei besserer und mehr Kontrolle ausgeleuchtet werden. Hierzu fehlen aber oft die rechtlichen und technischen Möglichkeiten des Verwaltungsrates. Vielleicht dient die Aufarbeitung der Beraterverträge auch dazu, hier zu besseren Verabredungen für mehr Transparenz, bei Wahrung der Verschwiegenheitspflicht, zu kommen. Nötig wär’s“, meint Klein.