Nur das übliche Bäder-Chaos: Hallenbäder sanieren und Öffnungszeiten beibehalten

Veröffentlicht am 19.09.2015 in Sport

„Wieder nichts Halbes und nichts Ganzes“, konstatiert Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, die Entscheidungen der Koalition aus CDU, Grünen und FDP zur Zukunft der Bonner Bäderlandschaft in der gestrigen Ratssitzung.

Die SPD-Fraktion bleibt bei ihren zentralen Forderungen: Die vorhandenen Bäder erhalten und sanieren, gemeinsam mit den Schwimm-Vereinen möglich machen, was andere Kommunen schon geschafft haben.

„Die SPD-Fraktion ist natürlich froh, dass die Bonner Hallenbäder erst mal wie gewohnt öffnen. Uns ist das allerdings viel zu kurz gesprungen. Wichtig wäre gewesen, dass die Hallenbäder nicht nur bis zum Jahreswechsel, sondern bis zur Einigung über die weitere Entwicklung der Bonner Bäderlandschaft ihre gewohnten Öffnungszeiten behalten. Spätestens seit dieser Freibadsaison wissen wir, dass die verkürzten Öffnungszeiten Einnahmeverluste bringen, die deutlich höher sind, als das Bäderamt vorher angenommen hatte. Deshalb hätten wir uns gewünscht, dass die Verwaltung erst mal rechnet, ob überhaupt Mehrkosten entstehen, wenn man die Bäder wie gewohnt öffnet.“

Außerdem kritisiert Mayer die aktuelle Kombibaddebatte: „Bonn kann sich doch gar kein Kombibad leisten. Dafür müsste man Frankenbad, Kurfürstenbad, diverse Freibänder und im Zweifel auch das sanierungsbedürftige Hardtberg-Hallenbad schließen. Denn die 30 Millionen, die das Kombibad kosten soll, falls die üblichen Baukostensteigerungen ausbleiben, verbrauchen ja schon den Etat der nächsten Jahre. Dazu soll noch ein Grundstück gekauft werden, das mindestens 10 Millionen kosten wird. Wovon dann noch irgendein Bad in Bonn saniert werden soll, sagen die Kombibad-Befürworter leider nicht. Und übrigens, selbst wenn die Sanierung aller Bäder genauso teuer ist wie der Neubau, hat man danach immerhin vier sanierte Bäder statt eines Kombibads!“ Dass alle vier Bäder gebraucht werden, bestätigen dabei nach Mayers Meinung auch die Berechnungen über die möglichen Entfernungen zwischen Schulen und Bädern, die von den Piraten errechnet wurden.