Hand in Hand für die Sportstadt und den Haushalt

Veröffentlicht am 18.03.2015 in Sport

SPD: Verwaltung und Vereine sollten Bäder und Plätze gemeinsam bespielen

Bonn ist Sportstadt. Die Sportvereine und auch die Stadtverwaltung tragen viel dazu bei, dass das so ist und bleibt. „Trotz aller Haushaltsprobleme dürfen wir nicht vergessen, was in unserer Stadt im Bereich Sport von allen Akteuren in Vereinen und Verwaltung geleistet wird“, betont Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Wenn wir also den Sporthaushalt beraten, müssen wir sehr genau im Blick haben, wo welche Seite was beitragen kann. Deshalb setzen wir uns für eine Sanierung der Sportanlagen und Sportplätze ein, um die Vereine in ihrer sportlichen und auch Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen. Genauso wünschen wir uns von den Vereinen, sich bei Sanierung und Betrieb organisatorisch und auch finanziell zu beteiligen, wenn es ihnen denn möglich ist. Die allererste Frage darf nicht danach sein, was wir schließen. Sie muss sein, was können wir erhalten, indem Vereine und Bürger mit dazu beitragen.“

Unter dieser Prämisse steht der Änderungsantrag der SPD-Fraktion für die Beratungen des Sporthaushalts am 12. März. Der Sport soll so zukunftssicher aufgestellt und alle Akteure zu einer verstärkten Eigeninitiative motiviert werden. Viele sportpolitische Positionen des Stadtsportbundes wurden aufgegriffen. Die Forderungen und Angebote im Einzelnen:

Bäder

  • Alle Freibäder bleiben nicht nur in 2015, sondern auch in 2016 geöffnet. Der interfraktionelle Beschluss für das Jahr 2015 müsste also erweitert werden auf 2016. Damit wird Planungssicherheit erreicht, während das Bäderamt mit den Fördervereinen der Freibäder Lösungen für einen Weiterbetrieb erarbeiten kann.
  • Alle Hallenbäder bleiben 2015 und 2016 geöffnet. Einspa­rungen für das Kurfürstenbad sollen durch die Beteiligung des Schwimmvereins Wachtberg-Godesberg (WAGO) am Betrieb des Bades realisiert werden. Dabei dürfen der bisherige Betrieb, die Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit und das Schulschwimmen nicht beeinträchtigt werden. Ein entsprechender Antrag des Vereins auf Übernahme liegt bereits vor.
  • Für den Bau und Betrieb eines Kombibades mit wettkampftaugli­chem Hal­lenbad soll ein Konzept vorgelegt werden. Die Schließung eines Bades kann nur und erst dann erfolgen, wenn ein solches Kom­bibad fertigge­stellt ist.

Sportstätten und Kunstrasen

  • Die Sportverwaltung wird aufge­fordert, ge­meinsam mit den zahlreichen kompetenten Akteuren im Bonner Sport eine Sportentwicklungsplanung zu erstellen. Die im städtischen Haushalt reduzierten Mittel für diesen Posten sollen punktuell eingesetzt werden, wenn externe Begleitung in Anspruch genommen werden muss.
  • Über die Schließung von Sportstätten kann erst fundiert diskutiert werden, wenn die Sportentwicklungsplanung vorliegt. Voreilige Entscheidungen wären nicht oder nur schwer revidierbar.
  • Die für 2017 und die folgenden Jahre vorgeschlagene Sportstättennutzungsgebühr für Vereine wird abgelehnt. Sie belastet die Vereine und schafft keinen Anreiz, sich selbst einzubringen. Das Sportamt erarbeitet aktuell bereits mit drei Pilotvereinen die Möglichkeiten der Entlastung des städtischen Etats. Dieser Weg sollte weiter forciert werden. Entspre­chende Vereinbarun­gen sind mit den Vereinen in 2015 und 2016 auszuhandeln, damit sie für den Haushalt 2017 greifen.
  • Die Sportverwaltung prüft, ob und welche Einsparungen beim Bau von Kunstrasenplätzen möglich sind, wenn die Stadt eine/n Landschaftsarchitektin/en einstellt, die oder der die Planung der Kunstrasenplätze und die Erstellung eines Muster-Kunstrasenplatzes als Bonner Modell übernähme. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass bei den Gesamtkosten für die Erstellung eines Kunstrasenplatzes jeweils Kosten für die Planung des Platzes und die Baubegleitung in Höhe von mindestens 100.000 Euro entstehen. Die Einstellung einer Architektin oder eines Architekten für die Planung aller noch zu sanierenden Fußballplätze würde trotz entstehender Personalkosten voraussichtlich etwa die Hälfte der Planungskosten je Platz einsparen.