Bahn baut pünktlich – SPD vermisst Blick für Verkehrsprobleme vor Ort

Veröffentlicht am 01.08.2014 in Verkehr

Alles läuft nach Plan und sogar einige Stunden schneller als geplant. Das ist die positive Nachricht, die die Deutsche Bahn pünktlich zur Halbzeit der für sechs Wochen geplanten Baustelle an der RB23-Strecke zwischen Duisdorf und Witterschlick nun bei einem Informationstermin für die örtliche Politik, Bürgerinnen und Bürger unter das Volk bringen konnte. Pünktlich zum Ferienende am 18. August sollen beide Gleise in Betrieb gehen; der Bahnübergang Duisdorf soll dann wieder geöffnet sein.

„Wir sind froh, dass es zeitlich gut läuft, dann ist es auch schnell vorbei“, fasst die Duisdorfer Ratsfrau Gabi Mayer ihren Eindruck nach der Infoveranstaltung zusammen. „Uns fehlt bei der Planung der Bahn aber nach wie vor der Blick für die Duisdorfer Belange. Die Einschnitte sind schließlich groß, wenn man einen Bahnübergang vollständig sperrt.“ Sie kritisiert weiter: „Viele Punkte wurden erst umgesetzt, nachdem die Hardtberger SPD sie angemahnt hatte; so zum Beispiel die Sicherung der Bahnübergänge bei Durchfahrt des Bauzuges, die erst erfolgte, nachdem unser Bezirksverordneter Wolfgang Groß sich an die Bahn gewandt hatte. Jetzt steht dort ein Posten und stoppt den Verkehr, bevor der Bauzug durchfährt.“

„Für Fußgängerinnen und Fußgänger gibt es leider weiterhin keine barrierefreie Querung am Duisdorfer Bahnhof“, ergänzt Gisbert Weber, stellv. Hardtberger Bezirksbürgermeister. „Fast täglich wird uns berichtet von Rollstuhlfahrern, Eltern mit Kinderwagen und anderen Betroffenen, die aufgeschmissen vor der Unterführung stehen, weil diese eben nur über Treppen passierbar ist. Das hätte anders geplant werden müssen und es wäre auch möglich gewesen. Hier muss ein anderes Beteiligungsverfahren her.“

Weitere Themen des Ortstermins waren außerdem die mögliche Elektrifizierung der Strecke, die bauseits vorbereitet wurde, wie die Vertreter der Bahn berichteten. Für Duisdorf wurde auch die Schließung des Bahnübergangs Weckwerke angesprochen. Die Bahn betrachtet diese als notwendig, die Hardtberger Kommunalpolitiker sehen sie eher kritisch.

Voran geht es nach Aussagen der Bahn auch mit dem angekündigten zweiten Fußweg am Bahnübergang Lessenicher Straße. Aktuell laufe die Planung und noch in diesem Jahr solle dann die Kostenfrage geklärt werden. Die Umsetzung sei, wenn alle Punkte mit der Stadt Bonn geklärt seien, eher zum Ende 2015 denkbar. In Planung sei auch die Park&Ride-Erweiterung am Duisdorfer Bahnhof auf der Seite Ladestraße.

Zum Hintergrund: In den Sommerferien ist wegen der RB23-Baustelle zwischen Duisdorf und Witterschlick der Schienenpersonennahverkehr in diesem Bereich unterbrochen. Wegen der zeitgleichen Arbeiten an der Nordbrücke hatten sich die Bahn und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland dafür entschieden, den Bus-Ersatzverkehr von Witterschlick aus nur bis Duisdorf einzusetzen. Während der Ferien verkehrt deshalb zwischen dem Bonner Hauptbahnhof und Duisdorf ein Pendelzug. Die Züge, die aus Richtung Bonner Hauptbahnhof kommen, müssen also in Duisdorf wenden. Daher kann der Bahnübergang Bahnhofstraße nicht ausreichend gesichert werden und wurde für die Dauer der Sommerferien geschlossen.