Schnörzen auf dem Brüser Berg

Veröffentlicht am 07.11.2008 in Familie und Jugend

Am heutigen Freitag, den 7. November laden Gabi Sauermann und die Hardtberger Sozialdemokraten auch die Brüser Berger Kinder nach dem Martinsumzug zum Schnörzen ein. Alle Kinder sind herzlich eingeladen, in der Fußgängerzone, Edisonallee Ecke Fahrenheitstraße zu schnörzen.

Am 5. November haben viele Kinder den Stand der Ratskandidatin Gabi Sauermann zum Schnörzen in den Lengsdorfer Mühlenhof besucht. „Die Kinder können doch die Martinslieder noch singen“, freut sich Gabi Sauermann, die mit ihrem Engagement ein Stück zur Erhaltung alter Traditionen beitragen möchte.

Martin von Tour - die Legende
Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Gardisten trugen über dem Panzer die Chlamys, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit Schaffell gefüttert war. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Mt 25,35–40 – „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.

Bald entstehen etliche Legenden mit Erzählungen von Wundern Martins. So wurden ihm beispielsweise Totenerweckungen zugeschrieben. Eine weitere Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Martin, der sich angeblich des Amtes unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leite sich der Brauch der „Martinsgans“ ab.

Namenstag
Der Namenstag des Heiligen fällt auf den 11. November (Martinstag), den Tag der Grablegung Martins. Zahlreiche Bauernregeln für diesen Kalendertag treffen Aussagen über die Witterungssitation des kommenden Winters:

Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.

Brauchtum
Der Martinstag wird in vielen Gebieten mit Umzügen und anderem Brauchtum begangen. In vielen Regionen Deutschlands gehen Kinder dem Brauch des Martinssingens nach. In Ost-Österreich und den benachbarten Teilen Ungarns und der Slowakei wird am 11. November traditionell die Martinsgans als Festspeise verzehrt. In evangelischen Gebieten verbindet sich der Martinsbrauch auch mit dem Gedenken an Martin Luther, der am 11. November getauft wurde, etwa bei der Martinsfeier in Erfurt.