Organisationsuntersuchung Sport und Bäder greift nur auf dem Papier – Schließung von Sportanlagen muss im Detail bewerte

Veröffentlicht am 02.08.2015 in Sport

Während die Ergebnisse der Organisationsuntersuchung im Sport- und Bäderamt vor allem in der Bäderdiskussion hohe Wellen schlugen, blieben die Sportanlagen für den sogenannten trockenen Sport bisher in der Öffentlichkeit völlig unkommentiert. Auch die Außensportanlagen wurden bewertet und konkret zehn benannt, die zur Schließung vorgeschlagen werden. Dass dabei zwei von drei Hardtberger Sportplätzen mit auf der Liste stehen, ruft die Hardtberger Stadtverordnete und sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Gabi Mayer auf den Plan, die ihre Fraktionskolleginnen und –kollegen sofort zu einem Rundgang über die Plätze einlud.

Bewertungskriterium war ausschließlich die Auslastung der Sportplätze. „Im Gespräch wurde zum wiederholten Male deutlich, dass das nicht allein ausschlagend sein darf“, kritisiert Mayer. „Schon gar nicht, da es immerhin um Schließungen geht. Ich erwarte, dass die Sportverwaltung nun in einem zweiten Schritt Kriterien wie Erreichbarkeit, Bevölkerungsstruktur usw. berücksichtigt; genauso wie das zum Beispiel bei der Prioritätenliste Kunstrasenausbau längst geschieht.“  Seit Jahren fordert die SPD-Fraktion eine umfassende Sportentwicklungsplanung. „Die muss jetzt endlich kommen und die Sportstättenplanung in Bonn auf - auch perspektivisch - verlässliche Füße stellen.“

Dass jetzt unter anderem der Sportplatz Wesselheideweg zur Schließung vorgeschlagen wird, zeigt, dass dieses Vorgehen völlig inakzeptabel ist. Denn die Politik hat hier schon eine Entscheidung getroffen: Sanierung zum Kunstrasenplatz. „Warum die Projektgruppe das ignoriert, verstehe ich nicht. Denn in anderen Fällen innerhalb des Untersuchungsberichts werden politische Beschlüsse berücksichtigt. Wie sollen sich die engagierten Ehrenamtler der Vereine denn fühlen, wenn man sich auf nichts mehr verlassen kann“, so Mayer.

Das gilt auch für die Lengsdorfer, deren Platz ebenfalls zur Schließung vorgeschlagen ist. „Wie die Lengsdorfer Kinder einen anderen Fußballplatz erreichen sollen, ist mir völlig unklar. Weder nach Ippendorf noch zum Brüser Berg besteht eine direkte Busverbindung. In Lengsdorf hat sich unlängst eine Initiative gebildet, die den Platz und den Verein vor Ort erhalten wollen. Kurze Beine, kurze Wege, lautet doch das Motto. Und das wollen wir unterstützen“, macht Mayer abschließend deutlich.