Kelber lehnt längere Güterzüge ab

Veröffentlicht am 05.09.2016 in Bundespolitik

Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber hat Forderungen von EU-Kommission und Güterverkehrsfirmen für eine schnelle Umrüstung der Güterverkehrstrassen für deutlich längere Güterzüge abgelehnt. "Zuerst müssen ebenerdige Bahnübergänge durch Unterführungen ersetzt werden, denn längere Güterzüge bedeuten wegen größerer Signalabstände in Bonn noch einmal längere Schrankenschließungszeiten", erläutert Kelber.

Güterverkehrsfirmen und Verkehrspolitiker haben eine gemeinsame Initiative gestartet, wichtige Trassen wie die im Rheintal für 740 Meter lange Güterzüge aufzurüsten, derzeit sind die Züge meist unter 600 Meter lang. Kelber berichtet, dass langfristig sogar wohl noch längere Züge geplant seien, in Dänemark führen schon heute Züge von mehr als 800 Meter, Frankreich will ab 2018 mit 1.000 Meter langen Zügen arbeiten. "Für das Rheintal wäre das unter den heutigen Bedingungen eine Katastrophe, Bonn wäre ohne weitere Unterführungen wie zweigeteilt", befürchtet der Abgeordnete.

Ändern muss sich aus Sicht Kelbers dafür die Finanzierung neuer Unterführungen: "Bisher müssen Städte wie Bonn ein Drittel der Kosten bezahlen. Das kann sich die Stadt nicht leisten, wir unterhalten uns ja über mehrere Unterführungen in Bonn, also einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Aber es ist auch nicht gerechtfertigt, auf der Trasse sollen ja die Güter des ganzen Landes transportiert werden. Also brauchen wir ein Bundesprogramm, das 95% der Kosten übernimmt."

Der Sozialdemokrat hat für die dafür notwendige Veränderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes schon die Unterstützung der SPD-Verkehrspolitiker im Bundestag gewonnen. "Jetzt müssen sich CDU und CSU bewegen, damit die Gesetzesänderung noch vor der Wahl erfolgt", fordert Kelber. (ae)

 

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