Warten bis der Zug kommt

Veröffentlicht am 04.05.2020 in Verkehr

Nutzer des Bahnübergangs am Weckwerk genervt

Der Bahnübergang am Weckwerk ist bei Zugeinfahrten schon seit einiger Zeit nach Feststellungen von Bürgerinnen und Bürger erheblich länger als früher geschlossen.

Die DB Netz AG begründete dies auf Nachfrage in einem Schreiben an das Ratsmitglied Gabi Mayer mit einem Softwareupdate im zentralen Stellwerk Euskirchen. Von dort wird die gesamte Strecke gesteuert und überwacht.

Nur noch in Duisdorf befindet sich örtliches Personal auf dem ehemaligen Stellwerk und führt das Öffnen und Schließen der Schranken manuell durch.

Am 18.4. erläuterten Techniker von DB Netz ihr und dem stv. Vorsitzenden der SPD-Bezirksfraktion Wolfgang Groß vor Ort die aktuellen betrieblich-technischen Betriebsabläufe.

 

Die Anschaltpunkte für das Schließen des Bahnübergangs befinden sich in Richtung Euskirchen noch vor dem Haltepunkt Helmholtzstraße, in der Gegenrichtung bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Witterschlick. Diese Anordnung relativ weit vor dem Bahnübergang wurde gewählt, damit Züge ohne Halt auf den Bahnhöfen für Reisende (sogenannte durchfahrende Züge) ohne die Geschwindigkeit herabzusetzen fahren können. Die Züge der S23 halten dagegen von beiden Richtungen auf je zwei Stationen, bis sie dann den Bahnübergang am Weckwerk erreichen. Dies bedeutet in der Regel eine Verzögerung um 4 - 6 Minuten gegenüber durchfahrenden Zügen. Entscheidend ist aber insbesondere, dass die Bedienung der Lichtzeichenanlage am Bahnübergang seit dem Softwareupdate automatisch bei Befahren der Einschaltkontakte erfolgt und nicht vom Schrankenwärter durchgeführt wird. Dieser schließt dann nur noch die Schranken.‘

 

So erklärt sich die längere Wartezeit am Bahnübergang für Passanten und Kfz. Die DB Netz AG begründet dieses Verfahren u.a. mit Vorgaben des Eisenbahn-Bundesamtes.

„Das technische Verfahren ist zu hinterfragen, denn im Regelbetrieb halten nahezu alle Züge auf den Haltepunkten vor dem Bahnübergang, durchfahrende Züge sind die Ausnahme.

 

Sinnvoll wäre es, wenn der Schrankenwärter am Bahnübergang die Lichtzeichenanlage manuell bedienen könnte“, erläutert Gabi Mayer ihre Haltung.

Dies wäre, erklärt sie weiter, aus Sicherheitsüberlegungen kein Problem, da die den Bahnübergang schützenden Hauptsignale unmittelbar vor dem Bahnübergang stehen und erst in Fahrtstellung kommen, wenn die Schranken geschlossen sind und der Gefahrenraum zwischen den Schranken frei ist.

„Wir brauchen an diesem Bahnübergang eine pragmatische Lösung. Die aktuelle Wartezeit und das ganze Prozedere erinnern inzwischen an die Südstadt. 10 Minuten warten, Zugdurchfahrt, Schranke auf, 3 Pkw queren, Schranke wieder zu, wieder 10 Minuten warten. Das ist eine Zumutung und ein Sicherheitsrisiko insbesondere auch für Rettungsdienste und Feuerwehren. Der Weg bis zur Almabrücke, um zu queren, kostet wertvolle Zeit“, schließt Gabi Mayer ihren Zwischenbericht.

 

In genau diesem Sinne hat sich die SPD-Ratsfrau jetzt noch mal schriftlich an die DB Netz gewandt, damit eine zweckmäßige Lösung vor Ort erarbeitet werden kann.