Schilda auf dem Hardtberg

Veröffentlicht am 18.04.2020 in Verkehr

Ein Armutszeugnis von Verwaltung und Bezirksmehrheit

 

Fast 100 neue Ortsschilder sollen Tempo 70 auf dem Konrad-Adenauer-Damm sichern. Das Festhalten am Tempo 70 auf der innerstädtischen Straße scheint wichtiger zu sein als Sicherheit und Lärmschutz für die Anwohner in Medinghoven.

 

Völlig inakzeptabel findet das Gabi Mayer, SPD-Ratsfrau im Stadtbezirk Hardtberg.

Sie berichtet über die Montage von neuer Ortsein- und Ortsausgansschilder im Hardtberg. 

Warum dies geschah, liegt ihrer Meinung nach auf der Hand.

 

Denn, so erläutert sie, damit erfülle die Verwaltung ihre Ankündigung aus der Drucksache 1910524NV8 vom August 2019, in der es heißt, dass „mangels qualifizierter Gefahrenlage in Abstimmung mit der Polizei keine Reduzierung auf Tempo 50 in dem beantragten Bereich möglich sei.  Der Konrad-Adenauer-Damm sei quasi schon immer eine klassische Außerortsstraße mit wichtiger Verbindungsfunktion, die bislang (Anmerkung: also seit mangels Ortstafeln nicht als solche ausgewiesen sei. Dies werde die Verwaltung zeitnah nachholen.“

 

Nachgeholt wurde dies jetzt. Und Gabi Mayer macht keinen Hehl daraus, dass sie eine ziemliche Wut im Bauch hat. „Seit Existenz des Konrad-Adenauer-Damms haben wir keine Ortseingangsschilder an jeder einmündenden Straße gehabt. Jetzt plötzlich muss man dafür Geld ausgeben und so tun, als wären der Konrad-Adenauer-Damm und der Brüser Damm kein Stadtgebiet, sondern eine Außerortsstraße. Dabei gilt für den Konrad-Adenauer-Damm, dass damit auch das Tempo 70 begründet wird.

Es gibt hier in Medinghoven Häuser, die sind maximal 10 Meter, vielleicht 15 Meter vom Konrad-Adenauer-Damm entfernt. Ist den Kollegen der Mehrheit im Bezirksrathaus, aber auch der Verwaltung offenbar egal.

Können wir uns vorstellen, welches Tempo auf dem Konrad-Adenauer-Damm gefahren würde, wenn er durch Röttgen verliefe?“

Sie weist weiter darauf hin, dass schon vor einiger Zeit mehrere Schilder mit Hinweis auf das Tempo 70 neu aufgestellt wurden. Eins, so betont sie, ironischerweise genau vor dem Haus, das quasi am nächsten dran ist am Konrad-Adenauer-Damm. Die Aussage der Stadtverwaltung sei wohl so zu interpretieren: „Bitte, liebe Autofahrer, hier noch mal richtig Gas geben!“.

Bald wird es im unteren Abschnitt des Konrad-Adenauer-Damms einen Überweg mit Ampel geben, wegen des Kindergartens, der am TÜV gebaut wird.

Wie der Verkehr dann fließt, schildert Mayer so: „Tempo 70, Vollbremsung vor der Fußgängerampel, und wieder durchstarten. Völlig verrückt, alles für wenige Minuten Zeitersparnis. Denn der vielzitierte Verkehrsfluss funktioniert ja auch bei Tempo 50!“

Ihre Meinung: Tempo 70 auf Kosten der Anwohner, das ist nicht ok, nicht für die Anwohner und nicht für die Umwelt. Tempo 70 innerhalb der Stadt ist nicht zeitgemäß! Und - der Schilderwald soll wieder abgebaut werden!