Pressemitteilung der Stadt Bonn

Veröffentlicht am 20.12.2008 in Soziales

Energiespar-Initiative für Bonner Haushalte
Die Stadt Bonn und SWB Energie und Wasser starten gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW eine Energiespar-Initiative für einkommensschwache Haushalte in der Bundesstadt Bonn. Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Klaus Müller, und Peter Weckenbrock, Geschäftsführer der SWB Energie und Wasser, haben am Freitag, 19. Dezember, einen Kooperationsvertrag zur Umsetzung dieses Projekts im Haus der Stadtwerke unterzeichnet. Die drei Partner bieten ausgesuchten Bonner Haushalten im nächsten Jahr eine Energieberatung an, die helfen soll, die Verbrauchskosten zu senken. Die Finanzierung des Kooperationsprojektes von rund 100 Euro pro Beratung trägt das regionale Versorgungsunternehmen SWB Energie und Wasser.

"Wir als kommunales Unternehmen hier vor Ort tragen gesellschaftliche und auch soziale Verantwortung", sagte SWB Energie und Wasser-Geschäftsführer Peter Weckenbrock. "Das bedeutet auch, dass wir uns um die Menschen, um unsere Kunden, kümmern. Wir setzen uns konkret mit den Auswirkungen der bundesweit steigenden Energiekosten auseinander und geben einkommensschwachen Kunden mit diesem Projekt einen Teil dessen zurück, was sie uns geben, ohne die anderen Kunden finanziell zu belasten. Wir freuen uns besonders, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, denn die Kunden erarbeiten sich die Kostenersparung selbst und tragen so auch gleichzeitig zum Klimaschutz bei."

Die Preise für Strom und Heizenergie sind in den vergangenen Jahren bundesweit stetig gestiegen. Die Energiekosten werden somit auch in Bonn für immer mehr Menschen, vor allem für Familien mit Kindern, zur finanziellen und sozialen Belastung. Mit der kostenlosen Energieberatung, die von den Energieberatern der Verbraucherzentrale NRW durchgeführt wird, soll vor Ort den Betroffenen mit geringem Einkommen geholfen werden, Einsparpotenziale in den eigenen vier Wänden zu erkennen und in einfache Einsparmaßnahmen umzusetzen.

"Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen, dieses Projekt hier in Bonn initiiert und nun auch gestartet zu haben", sagte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Bonn und Mitglied des Aufsichtsrates der SWB Energie und Wasser ist. "Mit Hilfe einer qualifizierten und kompetenten Energieberatung können fünf bis zehn Prozent der Energie eingespart werden, was ein Plus von bis zu hundert Euro in die jeweilige Haushaltskasse spült. Diese Unterstützung federt ganz konkret den finanziellen Druck auf einkommensschwache Haushalte hier in Bonn ab und greift damit vor allem auch Familien unter die Arme, die besonders bedürftig sind. Ich freue mich deshalb, dass es uns gelungen ist, dieses außergewöhnliche Kooperationsprojekt gemeinsam in die Wege zu leiten."

"Verbraucher können etwas für ihren Geldbeutel und für den Klimaschutz tun, wenn sie Energie sparen. Hier setzen unsere Energieberater an und vermitteln Ratsuchenden zunächst das nötige Wissen über mögliche Einsparpotenziale. Im zweiten Schritt werden Verbraucher dazu angeregt, die Energiesparmöglichkeiten in ihrem Haushalt dauerhaft umzusetzen. Auf diese Weise können einkommensschwache Haushalte in Bonn Geld sparen und von der langjährigen Erfahrung der Verbraucherzentrale profitieren", ergänzte Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW die Vorzüge des Kooperationsprojekts.

Die Stadt Bonn wird nun alle Bonn-Ausweis-Inhaber anschreiben, die gleichzeitig auch Kunden der SWB Energie und Wasser sind. Diesen rund 4000 Haushalten, die eine Grundsicherung bzw. Hilfe zum Lebensunterhalt nach Sozialgesetzbuch XII beziehen oder die zum Personenkreis "mit geringem Einkommen" gehören, wird eine kostenlose Energieberatung angeboten. In einem ersten Schritt werden die 1600 Haushalte im Stadtbezirk Bonn angesprochen.

Die Energieberater der Verbraucherzentrale NRW in Bonn koordinieren die Termine. Im konkreten Beratungsgespräch bewerten die Energieberater der Verbraucherzentrale NRW den Strom- und Heizkostenverbrauch, informieren über die Grundlagen der Verbrauchsanalyse und geben Tipps zum Einsparen von Strom und Heizenergie. Das Beratungsangebot wird ergänzt durch ein Energiespar-Set, das zwei Energiesparlampen, eine schaltbare Steckerleiste und Informationsbroschüren zum Thema Energiesparen enthält. Eine anonymisierte Erfolgsmessung und Auswertung runden das Projekt ab, das durch die drei Partner fortlaufend begleitet wird, um zusätzliche Erkenntnisse zeitnah einarbeiten zu können. Außerdem ist die Energiespar-Initiative offen angelegt und lässt Raum für weitere Ideen und Programme.