Jugendliche im CVJM haben das Nachsehen

Veröffentlicht am 18.05.2015 in Jugend

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner letzten Sitzung mit Mehrheit eine Förderung der Jugendarbeit des CVJM in Duisdorf beschlossen. Die FachpolitikerInnen waren sich einig, dass der Verein gute Arbeit leistet und eine halbe Stelle in der offenen Arbeit durch einen städtischen Zuschuss gefördert werden sollte. Diese Entscheidung ist nun durch die FinanzpolitikerInnen der Jamaikakoalition im Finanzausschuss und Rat wieder gekippt worden. "Ein solches Verhalten finde ich den fachlichen Entscheidungen des Jugendhilfeausschusses gegenüber respektlos und unangemessen. Hier geht es um rund 22.000€, die aus dem Haushalt wieder herausgestrichen wurden", so Dörthe Ewald, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD Fraktion.

Der SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende Dominik Loosen ergänzt „Dass sich CDU und Grüne in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg auch noch großspurig für eine Förderung des CVJM ausgesprochen haben, obwohl sie bereits wussten, dass die Förderung keine Aussicht auf Umsetzung hat, ist reinste Heuchelei“.

Und bei der Renovierung der Beethovenhalle werden Millionenbeträge für Planungen ausgegeben, die bei der städtischen Finanzlage gar nicht realisiert werden können. Wo bleibt der von allen Fraktionen vereinbarte Schwerpunkt im Bereich Bildung und Betreuung?

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und der Bezirksvertretung Hardtberg wollte der Offenen Tür des CVJM in Duisdorf Perspektive und Planungssicherheit geben und hat daher für die Haushaltsberatungen im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie die Bereitstellung von Mitteln für eine halbe Stelle für die offene Jugendarbeit beantragt. Diesem Antrag hat der Jugendhilfeausschuss am 19.03.2015 – als Fachausschuss für den Bereich der offenen Jugendarbeit – mehrheitlich gegen die Stimmen der Koalition aus CDU, Grünen und FDP zugestimmt.

Die Jugendeinrichtung im Hermann-Ehlers-Haus wird sehr gut angenommen, weiß Dominik Loosen, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Hardtberg. „Der CVJM hat sich für unseren schnell wachsenden Stadtteil entschieden und die Etablierung seines Angebotes beherzt in Angriff genommen.“

Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP möchte lieber kein Geld in die Hand nehmen, sondern sich zunächst im Rahmen der Fortschreibung des Freizeitstättenbedarfsplanes von der Verwaltung vorrechnen lassen, ob die genannte halbe Planstelle wirklich nötig ist. „Das ist falschherum gedacht“, findet Dörthe Ewald, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Ohne die von uns beantragte städtische Förderung fiele die Stelle der Jugendreferentin weg. Deshalb können wir nicht auf die Fortschreibung des Freizeitstättenbedarfsplanes warten, sondern müssen im Gegenteil sofort handeln, damit die gute Jugendarbeit im Ortsteil fortgesetzt werden kann. Die Frage nach der weiteren Finanzierung der Offenen Tür können wir dann mit der fachkompetenten Begleitung der Jugendreferentin und dem CVJM vor Ort gemeinsam diskutieren.“