Bädertarif: Saisonkarten der Fördervereine sichern

Veröffentlicht am 14.02.2018 in Sport

Die Stadt Bonn möchte die Saisonkarten für Mitglieder der Freibad-Fördervereine in ihrer bekannten Form abschaffen. Stattdessen will die Verwaltung im Rahmen einer neuen Tarifstruktur auch neue Saisonkarten, die nicht mehr direkt über die Fördervereine verkauft würden, einführen. Diesen Plan hat die Verwaltung Ende Januar bekannt gegeben. Die Änderungen sind bereits für die kommende Freibadsaison vorgesehen. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn fordert die Stadt in einem Dringlichkeitsantrag für den Sportausschuss auf, für die Saisonkarten der Fördervereine angemessene Lösungen zu finden.

Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, dazu: „Wir lehnen den Vorschlag der Verwaltung mit Blick auf das Friesi und das Melbbad ab. Während eine Saisonkarte für eines dieser Freibäder 80 Euro kosten soll, werden die Gäste, die eine Saisonkarte für alle sechs Bonner Freibäder kaufen, mit 100 Euro zur Kasse gebeten. Der Unterschied, ob ein Bad oder sechs Bäder besucht werden können, beträgt also lediglich 20 Euro. Für die genannten Bäder kann das nur nachteilig sein.“ Hinzukomme, dass der städtische Vorschlag die Gemeinnützigkeit des Freibadfreunde Friesdorf e.V. nicht nur gefährde, sondern unmittelbar zu deren Verlust führe. „Ein gemeinnütziger Verein darf natürlich niemanden bevorzugen oder benachteiligen. Das sollte auch die Stadt Bonn beachten und ihre Vorschläge daran ausrichten. Schließlich wollen weder Stadt noch Politik ehrenamtliches Engagement für unsere Stadt torpedieren oder gar unterbinden. So haben wir das jedenfalls bisher verstanden.“ Daher sei es für das Friesi besser, wie bisher einen Betriebskostenzuschuss an die Stadt zu zahlen.

„Was in der Verwaltung scheinbar vergessen wurde, ist, dass die Saisonkarten einen sehr starken emotionalen Aspekt haben“, stellt Fenja Wittneven-Welter, stellvertretende sportpolitische Sprecherin, fest. „Viele Menschen kaufen eine Saisonkarte ‚ihres‘ Bades. Wie oft und in welcher Form sie diese dann auch nutzen, ist für sie eher zweitrangig. Es geht vielmehr darum, einen Beitrag zum Erhalt des Bades als gesellschaftlichen Ort zu leisten. Es ist fraglich, ob diese emotionale Bindung auch bestehen bleibt, wenn die Saisonkarte nicht mehr direkt vom Bad beziehungsweise vom Förderverein abgegeben wird.“ Daher sei auch die Annahme, die Gäste würden sich rein wirtschaftlich zwischen 100 Euro für sechs Bäder oder 80 Euro für ein Bad entscheiden, irreführend. „Wenn überhaupt, stünde die Wahl zwischen dem Eintritt in ‚ihr‘ Bad oder gar keine Saisonkarte zu kaufen. Die Antwort fällt recht schnell und eindeutig aus, wenn die Interessierten mit ihrem Kauf nicht sicher sein können, auch wirklich ‚ihr‘ Bad zu unterstützen, sondern in einen großen städtischen Topf einzuzahlen. Daher haben wir einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der zum Ziel hat, die spezifischen Saisonkarten zu erhalten und im Falle des Friesi auch über den Förderverein zu vertreiben.“